Kein Komma nach Grußformel!
Heute ein Fehler, der mir jeden Tag x-mal begegnet, wodurch das Ganze allerdings nicht richtiger wird. In meinem E-Mail-Eingang tummeln sich dutzende Mails, die alle so oder ähnlich aufhören:
Liebe Grüße, Manuela
Mit freundlichen Grüßen, Barbara Hochgatterer
Beste Grüße, Elena Fleischhacker
Was haben die oben stehenden so genannten „Grußformeln” gemeinsam? Genau – bei allen steht ein Komma zwischen den abschließenden Worten und dem Namen der Absenderin. Nur: Das ist bei allen falsch. Möglicherweise schwappt hier der englische Sprachgebrauch ins Deutsche herüber, weil im Englischen sehr wohl nach der Grußformel ein Komma stehen muss. Oder vielleicht machen es die meisten Menschen einfach instinktiv falsch.
Wie dem auch sei: Nach der Grußformel darf kein Komma stehen! Im Duden-Wortlaut („Richtiges und gutes Deutsch”, Band 9) liest sich das dann so: Die Grußformel [...] und steht ohne Punkt, Komma oder Ausrufezeichen.
Da hier allerdings die Kommasetzung grassiert, würde es mich nicht wundern, wenn in einigen Jahren auch diese Variante erlaubt wäre. Denn: Der Duden arbeitet nicht nur normativ, also vorschreibend, sondern auch deskriptiv, d.h. er bildet die Realität des Sprachgebrauches ab.
Da hat mir heute jemadn einen Floh ins Ohr gesetzt, dass ich doch bitte nach “Mit freundlichen Grüßen” einen Beistrich setzten möge. Ich ungläubiger Thomas habe da mal sofort “gegooglt” und stelle jetzt mit Stolz fest, dass kein Beistrich richtig ist. Danke!
Hallo Dietmar,
es freut mich sehr, dass ich dir helfen konnte! Die Überzeugung, dass nach der Grußformel sehr wohl ein Komma zu stehen hat, hält sich hartnäckig.
Schöne Grüße
Dagmar
Bei meinem Satz geht es um einen Streitfall. Er lautet:
Zu meinen Aufgaben gehören neben der Bilanzerstellung die Darlehensverwaltung und die Debitorenbearbeitung.
Einige sind der Meinung, es handele sich ja um eine Aufzählung, und deshalb müsste nach “Bilanzerstellung” ein Komma stehen. Ich dachte immer, venn “neben” davorsteht, sei kein Komma mehr nötig. Können Sie mir helfen?
Viele Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin,
hier darf kein Komma stehen. Die Präposition “neben” ist in etwa mit “außer” und “zugleich mit” gleichzusetzen und gilt als “in den Ablauf des Satzes einbezogen”. Analog also folgender Satz, auch ohne Komma:
Wir brauchen neben Papier und Schere auch Leim.
Schöne Grüße
Dagmar
Da hier allerdings die Kommasetzung grassiert, würde es mich nicht wundern, wenn in einigen Jahren auch diese Variante erlaubt wäre. Denn: Der Duden arbeitet nicht nur normativ, also vorschreibend, sondern auch deskriptiv, d.h. er bildet die Realität des Sprachgebrauches ab.
Lauten Duden soll man “das heißt” so abkürzen: d. h. (also mit Leerzeichen)
Hallo Hermann,
das Thema hatten wir schon mal. Anscheinend ist kein ganzes, sondern ein “halbes” Leerzeichen gefragt – und das ist hier in der Blog-Software einfach nicht in den Text zu kriegen. Damit hat frau die Qual der Wahl zwischen einem zu großen Leerzeichen und gar keinem Leerzeichen.
Nähere Infos bei den Kommentaren zu diesem Eintrag:
http://www.neue-rechtschreibung.net/2009/12/22/bei-abkurzungen-leerzeichen-nicht-vergessen/
Schöne Grüße
Dagmar
Hallo Dagmar,
mit etwas Aufwand kann man auch ein halbes Leerzeichen in einen Blog (oder jede andere HTML Seite) packen: Dazu verwendet man die CSS-Eigenschaft word-spacing und gibt dieser einen negativen Wert mit, in etwa so:
d.h. ohne Leerzeichen
d. h. mit einem halben Leerzeichen
d. h. mit einem ganzen Leerzeichen
Leider akzeptiert word-spacing aber keine Prozentangaben
Ob sich der Aufwand aber lohnt und ob das dann auch irgendjemand auffällt ist allerdings eine ganz andere Frage.
Beste Grüße
Dominik
Leider wurde mein HTML Beispiel aus dem Blogkommentar entfernt. Hier der Code nochmal mit runden anstatt spitzen Klammern (in der Hoffnung, dass diese erhalten bleiben):
(p style=”font-size:50px;”)
d.h. ohne Leerzeichen(br /)
(span style=”word-spacing:-7px;”)d. h.(/span) mit einem halben Leerzeichen(br /)
d. h. mit einem ganzen Leerzeichen
(/p)
Hallo Dagmar!
Asche auf mein Haupt, aber das habe ich bislang auch falsch gemacht. Herzlichen Dank für diese Info!!!
Zu diesem Thema hätte ich auch gleich noch eine Nachfrage. Wie sieht es denn aus bei: Herzlichst
Ihr Fahrrad-Team
Das müsste doch dann genauso behandelt werden wie “Schöne Grüße” und damit ohne Komma stehen, oder?
Viele Grüße (ab sofort OHNE Komma)
Nina
Liebe Nina,
ja, ein sehr häufiger Fehler. Du warst bisher also in guter Gesellschaft
Richtig, beim Beispiel, das du anführst, schlägt genau die gleiche Regel zu. Ein Komma würde ich unter Umständen in einem SMS in Ordnung findet, in dem kein Zeilenumbruch nach “herzlichst” gemacht wird. In diesem Fall würde das Komma dazu dienen, das Ganze ein wenig strukturierter zu gestalten. In anderen Texten, in denen nach “herzlichst” ein Zeilenumbruch eingeführt wird, ist das Komma aber dezidiert fehl am Platz.
LG
Dagmar
Hallo Dagmar,
“Liebe Grüße, Manuela”
“Mit freundlichen Grüßen, Barbara Hochgatterer”
“Beste Grüße, Elena Fleischhacker”
Ich bin der Meinung, dass diese Beispiele korrekt sind. Das Komma entfällt im Brief m. E. aufgrund der Regel, dass freistehende Zeilen keinen Punkt erhalten. Setzt man den Namen aber wie hier in dieselbe Zeile, halte ich das Weglassen für falsch. Mit “Liebe Grüße Manuela” würde Manuela sich selbst grüßen.
Liebe Grüße
Harald
Hallo Harald,
das war wohl missverständlich dargestellt. Üblicherweise wird ja der Name in die nächste Zeile gesetzt; also so, wie du es selbst auch in deiner Abschlussformel schreibst.
In E-Mails sehe ich keinen Grund, den Namen nicht auf die nächste Zeile zu setzen. Aber etwa in SMS würde ich es in Ordnung finden, dass, wenn alles in einer Zeile geschrieben wird, ein Komma vor dem Namen steht. Nicht wegen des Selbstgrüßens (das sehe ich nicht so), sondern wegen der Übersichtlichkeit.
LG ohne Komma
Dagmar
hm.
Also ich sehe das aber so.
Freundliche Grüße Herr Meier.
Freundliche Grüße, (ihr) Herr Meier.
Einmal wird Herr Meier gegrüßt, einmal grüßt er.
Um noch einmal auf die Abkürzung von “Das heißt” zurückzukommen. Laut DIN 5008 wird ein Leerschritt empfohlen, wenn die Abkürzung für mehrere Wörter steht, die jeweils mit einem Punkt abgekürzt sind. Bsp.: z. B., u. Ä., d. h.
Ich sehe das so: Es wird nur empfohlen, daher gibt es also hier kein richtig oder falsch. Wer nach DIN schreiben will, macht den Leerschritt. Wer nicht, der nicht
Hallo Dagmar,
mir erklärte letztens jemand, dass nach “Mit freundlichen Grüßen” kein Komma käme, nach “Bis dahin viele Grüße” aber sehr wohl. In beiden Fällen war die Grußformel in einer eigenen Zeile gestanden. Ich wollte das jedoch nicht so recht glauben da mir der Unterschied zwischen vielen und freundlichen Grüßen doch recht marginal vorkam.
Beste Grüße
Kyle
Hallo Kyle,
diese Argumentation ist, wie du richtig erkannt hast, Unsinn. Es ist völlig egal, wie die Grußformel lautet; sie steht immer ohne Komma am Schluss.
LG
Dagmar
Hallo Zusammen,
ich hab mal ‘ne ‘blöde’ Frage?
Dient Sprache nicht immernoch der Verständigung???
Also wen juckt es dann, ob nach der Grußformel ein Komma steht oder ein ganzes oder halbes Leerzeichen zwischen ‘d.’ und ‘h.’ stehen (oder heißt es hier steht), da beides wohl schwerlich den Sinn verfälschen kann.
Dennoch habe ich hier wieder eine Kleinigkeit gelernt
Grüße Falko
Hallo,
ich bin auf diese Seite gestossen weil mich jemand darauf hingewiesen hat, dass nach der Grußformel kein Kommma stehen darf, was ich immer so gemacht habe.
Mir ist jedoch der Grund dafür nicht wirklich klar. Allein vom Lesefluss gehört für mich da eigentlich ein Komma hin (wenn nicht sogar ein Doppelpunkt).
In dem Moment, in dem Grußformel und Absender in zwei Zeilen (also wie üblich) da stehen, lasse ich mir ein Weglassen des Kommas ja noch gefallen. Aber in der gleichen Zeile? Da bin ich dann doch der gleichen Meinung wie Harald und hudelknöt.
Liebe Grüße (sehr seltsam, hier kein Komma zu setzen)
Melanie
Hallo Melanie,
wie ich schon oben ausführte, fände ich es in Ordnung, bei SMS, wo quasi alles in einer Zeile geschrieben wird, ein Komma nach die Grußformel zu setzen. In E-Mails, wo problemlos eine neue Zeile eingefügt werden kann, sehe ich keinen Grund dazu.
LG
Dagmar
Hallo Dagmar, hallo Melanie,
Melanies Argument mit dem Lesefluss habe ich auch immer so empfunden. Habe darum immer “Liebe Grüße, Volker” geschrieben. Die neue Zeile gehört sich m.E. (wegen webseitiger Umbruchgefährdung hier ohne Leerzeichen) hier immer, weil es ja nicht eine Anrede ist im Sinn von “Dir, Volker, liebe Grüße”, sondern eine Trennung von Gruß und eigenem Namen. Durch den Zeilenumbruch verdeutlicht sich der andere Sinn.
Die Regel “Kein Satzzeichen bei frei stehenden Zeilen” finde ich grundsätzlich einleuchtend, dennoch macht es für mich einen wesentlichen Unterschied, ob man a) “Herzliche Grüße” oder b) “Mit herzlichen Grüßen” schreibt. Im ersteren Fall braucht man das Komma als Trenner zwischen zwei eigentlich nicht zusammen gehörenden Teilen (“Herzliche Grüße, Volker”), im zweiten Fall (also “Mit herzlichen Grüßen Volker”) stellt das “Mit” hingegen eine Einheit her, man könnte auch ausführlicher schreiben: “Es verabschiedet sich Volker mit freundlichen Grüßen” oder, anders sortiert, “Es verabschiedet sich mit freundlichen Grüßen Volker”.
Besonders herzliche Grüße!
Volker
P.S.: Da sind eben ein paar Formatierungsdetails verloren gegangen, meine bis dato bevorzugte Schreibweise lautet
Herzliche Grüße,
Volker
bzw.
Mit herzlichen Grüßen
Volker
Ok, äh … eine abschließende Grußformel erübrigt sich hier jetzt wohl.
Nur ein kleiner Zusatz:
sollte die Grußformel einen vollständigen Satz (also inklusive Prädikat) darstellen, ist ein Komma geboten.
LG
Shanty
oder
Ich verbleibe mit besten Grüßen,
Shanty
@ Shanty: Kannst du diese Auffassung näher erläutern?
LG
Dagmar
Danke für den Eintrag, ich habe dazugelernt! Ich habe bisher auch immer instinktiv das Komma nach der Grußformel gesetzt.
Zum Thema “d.h.” kann ich folgendes sagen. Ein Leerzeichen zwischen “d.” und “h.” birgt das Problem, dass Textverarbeitungsprogramme dann an der Stelle des Leerzeichens einen Zeilenumbruch machen können, was aus typographischer Sicht katastrophal ist. Typographisch richtig ist wohl “ein kleiner Zwischenraum”, die exakte Größe des Zwischenraums hängt aber von der gesamten Zeile ab, jedenfalls ist er kleiner als ein Leerzeichen. Mein Fazit wäre daher: Kann man den Zwischenraum nicht genau kontrollieren, also einen Zeilenumbruch trotz Leerzeichen verhindern, dann sollte man lieber kein Leerzeichen setzen.
Hallo zusammen,
ich habe eine weitere Frage. Schreibt man nach “Wir wünschen frohe und besinnliche Weihnachten” ein Komma, Punkt oder Ausrufezeichen, bevor man die Unterschrift setzt?
Über Antworten würde ich mich freuen!
Beste Grüße
Lima
no servas, ich bin schwer beeindruckt!
LG ins Dudenoberland,
von Jo der hiermit einen Tippabdruck hinterlässt
Hallo,
in letzter Zeit lese ich immer wieder Briefe mit der Grussformel:
Lieber Gruss
ist das richtig? – es tut mir einfach weh und geht gegen mein Gefühl, aber ich bin lernfähig -
LG
Marianne
Hallo Marianne,
dagegen habe ich nichts einzuwenden. Allerdings müsste es “Gruß” heißen, es sei denn, du entscheidest dich für die Schweizer Schreibweise.
LG
Dagmar
Hallo Dagmar,
danke für den tollen Beitrag.
Könntest du noch etwas zur deskriptiven Arbeitsweise des Dudens schreiben? Veränderungen wie z.B. der neue Plural von Pizza wurde ja von der Rechtschreibreform als normative Regel gültig gemacht. Welche Veränderungen fallen dir denn ein, die das Abbilden des deskriptiven Sprachgebrauchs sichtbar machen? Ein interessantes Thema ..
LG, Sandra
Hallo allerseits,
ich bin absolut nicht ueberzeugt! Nach meiner Meinung ist “viele Gruesse” eine (schrittweise) Abkuerzung eines vollstaendigen Satzes, sodass dann nur nur das wesentliche uebrig bleibt:
Ich lasse von Verwandten und Bekannten gruessen, Dein Ernie.
Lasse Gruessen, von vielen Leuten, Dein Ernie.
Viele Gruesse von Leuten, Ernie.
Viele Gruesse, Ernie
ist nur Verstuemmelung von einem Nebensatz, also Komma!!
Liebe Gruesse,
Ernie
[...] sonnige Grüße oder eben klirrend kalte Grüße. Nach dieser Grußformel darf wohlgemerkt kein Komma und auch kein anderes Satzzeichen [...]
Ich hab letztens versehentlich viele Grüße von meiner Mutter geschrieben. Das Ausrufezeichen ist ja in diesem Fall nicht korrekt
Und nach viele Grüße von meiner … ebenfalls nicht
also kein Satzzeichen
Mal anders gefragt: Was ist der Unterschied zwischen “Guten Tag Thomas” und “Guten Tag, Thomas”
Ich habe nicht das Gefühl, dass das eine falsch und das andere richtig ist. Viel mehr kommt es mir so vor, als wäre einmal klar, dass Thomas der Sender, einmal der Empfänger ist. Aber mit der Meinung stehe ich anscheinend nicht nur alleine da. Entgegen meinem allgemein guten Sprachempfinden Scheine ich hier ja sogar falsch zu liegen. Seltsam.
Hallo,
die Antwort auf die Frage, die Lima am 27. November gestellt hat, würde mich auch interessieren.
Eine ähnliche Frage hätte ich zu:
Vielen Dank und liebe Grüße(,)
Hebt das “Vielen Dank und” die oben genannte Regelung auf und ein Komma wäre an dieser Stelle erforderlich?
Viele Grüße
Milla
Wiele Grüße von meiner… schreibt man auch ohne Satzzeichen und auch nicht mit Komma richtig?° dämliche Frage ich weiß aber es handelt sich um eine Grußformel
Viele Grüße von meiner… schreibt man auch ohne Satzzeichen und auch nicht mit Komma richtig?° dämliche Frage ich weiß aber es handelt sich um eine Grußformel
Ich komm mir irgendwie blöd vor!
Hallo Kim,
analysieren wir das mal gemeinsam: Kommas werden in erster Linie gesetzt, um einen Nebensatz oder Teile von Aufzählungen abzutrennen. Siehst du hier einen Nebensatz oder eine Aufzählung?
Schönen Gruß
Dagmar
Mir ging es nicht um dass Komma, sondern darum dass nach viele Grüße von meiner Mutter kein Satzzeichen folgt
Ein Komma ist ein Satzzeichen.
Verzeihung habe mich wohl falsch ausgedrückt
Wie sieht es denn bei der Begrüßung aus?
Hallo, Thomas, Text Text …
Hallo, Thomas Text Text …
Hallo Thomas, Text Text …
Hallo Thomas Text Text …
Bei meiner Ahnung von Kommasetzung könnte ich mir alle Möglichkeiten vorstellen. Ich nutze immer Nummer drei, bin mir jetzt aber nicht mehr sicher.
Viele Grüße
Michael
Liebe Diskutanten,
ja, der Duden arbeitet auch in Reaktion auf den üblichen Gebrauch. Überlegen wir also, was “sinnvoll” ist.
1) Warum sollten “freistehende Zeilen” kein Satzzeichen haben? Die Anrede steht auch frei, hat üblicherweise ein Komma (oder Ausrufungszeichen). Unterlasse ich in Zukunft Punkte, wenn ein Absatz aus nur einem Satz besteht? Wohl nein. > Indikation: freistehende Grußformel braucht Satzzeichen
2) Wie schon in vielen Beiträgen dargestellt, ist das Komma (oder ein anderes Satzzeichen) beim Fall “Grußformel und Name in einer Zeile” hilfreich, sinnstiftend, angebracht (optisch, aus der Betonung heraus, um Missverständnisse zu vermeiden). Einen Unterschied zu machen, in welchem Medium ich schreibe, halte ich für überreguliert. Was ist, wenn eine SMS mich als E-Mail erreicht?? > Indikation: Grußformel in einer Zeile mit Namen braucht Satzzeichen (unabhängig vom Medium)
3) Genau genommen endet jeder Satz mit einem Satzzeichen. Dies tun nicht: Schlagzeilen etc. Selbst ein “Boah ey!” oder “Warum?” oder “Du. Nicht ich.” endet (als verkürzter Satz) mit einem entsprechenden Zeichen. Eine Grußformel ist letztlich ein stark gekürzter Satz und es ist nicht ersichtlich, warum nur dieser Satz in einem Schreiben eine herausgehobene Sonderstellung haben sollte (also im Gegensatz zu sämtlichen anderen Sätzen). > Indikation: Die Grußformel ist ein Satz wie jeder andere und braucht Satzzeichen.
4) Wie ist der Unterschied zum Englischen begründet (wo offenbar das Komma verpflichtend ist)? Die aktuelle Dudenregelung scheint eine Ausnahme zu sein. > Indikation: Grußformel ist international mit Satzzeichen.
5) Dass ich ein Ausrufungszeichen hinter eine besonders zu bestärkende Grußformel setzen kann/darf, deutet an, dass die Grenzen fließend sind. Ebenso die Frage, wann was eine “Grußformel” ist oder doch ein “Satz”. Einfacher wäre es also die “Grußformel” wie jeden anderen Satz zu handhaben und nicht überlegen zu müssen, wie “sehr verboten” das Satzzeichen ist. > Indikation: Aktuelle (Komma-Verbots-)Regelung ist löchrig, Grußformel braucht Satzzeichen.
6) Allein der Fakt, DASS offenbar die Mehrheit gar nicht um diese Regelung nicht weiß – und ich gehe davon aus, dass die Mehrheit zur Schule gegangen ist und ordentlich unterrichtet wurde – zeigt, dass MIT Komma (respektive Satzzeichen) offenbar die intuitivere oder pragmatischere Option ist. > Indikation: Grußformel braucht aus Konventionsgründen Satzzeichen.
Begründete Einsprüche?
Euer Hans
PS: Übrigens noch was zur Frage “Leerzeichen zwischen ‘d.’ und ‘h.’”. > Typografisch arbeiten Grafiker/Editoren/…, nicht aber der fragliche Fall von Mails/Internet/digitalen Rohtexten in “einfachem Satz”. Dann gilt schlicht und ergreifend die Regel “PUNKTIERTE Abkürzungen werden behandelt wie die abgekürzten Wörter”. Also
- das heißt > d. h.
- Lastkraftwagen > LKW
- in Verbindung mit > iVm ODER i. V. m. (KEINESFALLS i.V.m.)
- um Anmeldung wird gebeten > u. A. w. g. ODER uAwg
- Deutsche Demokratische Republik > DDR
- Bad Homburg von der Höhe > Bad Homburg v. d. Höhe (Oder kommt hier jemand auf die Idee “v.d.”??)
- es gibt SINGULÄRE Ausnahmen: usw. etc.
Ein typografisches “halbes” Leerzeichen IST ein Leerzeichen, nicht NICHT KEIN Leerzeichen. Ganz einfach. Da hat man dann auch nicht die Wahl. Wenn ich kein halbes Leerzeichen zur Verfügung habe, dann MUSS es halt das üblicherweise einzig verfügbare, nämlich das ganze Leerzeichen sein.
Ahoj zusammen,
danke Hans, ich hätte es nicht besser ausdrücken können!
Zum Umbruch: Je nach Programm kann man den verhindern. Ich gehe mal davon aus, daß (ja, ich schreibe es immernoch so) die meißten hier Word XXXX benutzen. Die Lösung ist einfach: Man (oder frau) verwende ein “geschütztes Leerzeichen”. Erzeugt wird dies durch gleichzeitiges drücken der Steuerungstaste (Strg), der Shifttaste (Umschalt-) UND der Spacetaste (Leerzeichen), also Strg+Shift+Space.
Dieses Leerzeichen hat immer dieselbe Länge, wird also bei Blocksatz nicht gestreckt und niemals umbrochen. Läßt man sich die Formatierungszeichen mit anzeigen, sieht es aus, wie der kleine Kringel vom “Grad Celsius” (also so: °).
Viele Grüße,
Micha (eigentlich müßte dann ja hier noch ein Punkt her, oder? ;o)
Hallo zusammen,
vom Gefühl her würde ich auch immer das Komma nach der Grußformel setzen. Hans lieferte am 18.7.2012 dazu noch einige sinnvolle Argumente, die das Gefühl untermauern. Drum bleibe ich beim Komma, auch wenn die Dudenredaktion (noch) Gegenteiliges vorschlägt.
Zu den Leerzeichen zwischen punktierten Abkürzungen (z. B. d. h.): Bei MS Word kann man einen unschönen Zeilenumbruch vermeiden, indem man ein festes Leerzeichen setzt (CTRL + SHIFT + SPACE). Dann bleibt das Leerzeichen auch im Blocksatz immer gleich weit.
Besten Gruß,
Hannes
[...] Kein Komma nach Grußformel! [...]
Hallo!
Diese Diskussion ist ja schon älter, ich bin erst jetzt darauf gestoßen. Was mich interessiert: War diese Regelung, kein Komma nach “Mit freundlichen Grüßen” zu setzen schon immer so, oder erst nach der Rechtschreibreform?
Lothar
(Die Grüße hab ich sicherheitshalber ganz weggelassen.)
Hallo Lothar,
das war schon immer so.
Schönen Gruß
Dagmar