Substantivierte Infinitive und Adjektive

Substantivierungen sorgen stets für große Probleme bei der Rechtschreibung.

Fangen wir am Anfang an: Ein Substantiv ist bekanntlich ein Hauptwort wie Schreibtisch, Fitnessstudio und Luft. Die sind in der Regel daran erkennbar, dass der Artikel der, die oder das davorsteht.

Nun gibt es aber auch die Möglichkeit, Verben (also Zeitwörter) und Adjektive (also Eigenschaftswörter) substantivisch zu gebrauchen. In diesem Fall steht auch ein Artikel vor dem Verb und/oder dem Adjektiv (die Substantivierung gilt auch bei vorangestellten Präpositionen und anderen Wörtern, aber das lassen wir mal beiseite). Substantivierte Verben und Adjektive werden stets großgeschrieben.

Beim Verb kann nur die Grundform, also der Infinitiv, substantiviert werden. Das sieht dann beispielsweise so aus:

Infinitiv des Verbs: tanzen.
Beispielsatz mit Infinitiv: Maria geht gerne tanzen.

Die Substantivierung des Verbs tanzen sieht so aus:
das Tanzen
Beispielsatz mit substantiviertem Infinitiv: Maria liebt das Tanzen.

Besonders knifflige Fälle der Substantivierung von Infinitiven können Sie hier nachlesen.

Und nun zum Adjektiv.

Grundform des Adjektivs: gut.
Beispielsatz mit Adjektiv: Das Brot ist gut. (prädikative Verwendung des Adjektivs)
Das gute Brot ist leider ausverkauft. (attributive Verwendung des Adjektivs)

Die Substantivierung sieht so aus:
das Gute
Beispielsatz mit substantiviertem Adjektiv: Das Gute an diesem Brot sind die vielen Körner.

38 Responses to Substantivierte Infinitive und Adjektive

  1. Hermann sagt:

    Hallo,

    ich habe keine andere Möglichkeit gefunden, hier einen Kommentar zu hinterlassen.
    Mir gefällt dieser Blog sehr gut. Aber auch hier hat sich wohl ein Fehlerteufel eingeschlichen ;-)

    …Die allermeisten Fehler…

    Das Superlativ heißt: die meisten Fehler. Die “allermeisten” gibt es nicht! Oder nach der Rechtschreibreform dann doch?

    Ja, ja die Reform. Ich will mal polarisieren. Die Reform wurde gemacht, damit auch die Abiturienten es endlich schaffen, gutes Deutsch zu schreiben. Lange vor der Reform haben das zwar auch schon Volksschüler geschafft. Aber um in unserem Land die Chancengleichheit zu forcieren, wurde das Niveau eben angepaßt. Natürlich abgesenkt. Nun muß keiner mehr überlegen, daß das so schwierig ist, daß das daß in diesem Fall mit ß geschrieben wird.

    Daß das alles gut wird, hofft (mit Ihnen)

    Hermann

  2. Hallo Hermann,

    wie viele Möglichkeiten, einen Kommentar zu hinterlassen, hätten Sie denn gerne? Ich denke, eine reicht.

    Leider irren Sie sich in Sachen Fehlerteufel. Selbstverständlich gibt es den verstärkenden Superlativ, gebildet durch das Vorsetzen von “aller-”, “alleraller-”, “weitaus”, “bei weitem” oder “denkbar”. Nachzulesen unter anderem im Grammatik-Duden unter “Adjektiv”. Das hat übrigens überhaupt nichts mit der Rechtschreibreform zu tun, sondern war schon immer so.

    Beste Grüße
    Dagmar Jenner

  3. Hermann sagt:

    Hallo Frau Jenner,
    :-)
    siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Superlativ

    Der Superlativ…ist der höchste Steigerungsgrad…der Eigenschaftswörter. Zum Ausdruck kommt die größtmögliche Teilhabe an einer Eigenschaft. Viele Sprachen…verwenden den Superlativ innerhalb der Komparation (lat.: vergleichen), um einen graduellen Unterschied zwischen mindestens drei Vergleichswerten zu beschreiben, wobei der Superlativ den Wert mit dem höchsten Grad markiert.

    Beispiele :

    * Anton rennt von allen Schülern am schnellsten
    * Der höchste Berg in Asien ist der Mount Everest.

    Werden jedoch keine Vergleichswerte im Satz benannt und der Superlativ drückt lediglich eine Betonung aus, dann entspricht der Superlativ dem Elativ, also dem absoluten Superlativ…

    Beispiele :

    * Der mit Abstand höchste Berg ist der Mount Everest
    * Anton rennt am allerschnellsten

    Die allermeisten Fehler, die tagtäglich gemacht werden, haben nichts mit der Rechtschreibreform zu tun.

    Frau Jenner, Sie benennen einen Vergleichswert….die tagtäglich gemacht werden…
    Also m. E. nicht die allermeisten Fehler sondern die meisten Fehler..

    Ich gebe zu, das alles ist sehr akademisch, aber es macht Spaß. Hat auch wirklich nichts mit der Schreibreform zu tun.

    Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und grüße Sie herzlich.
    Hermann Schwiebert

    P.S. Ihr Blog ist wirklich sehr lehrreich. Gleichwohl habe ich die Kommentarmöglichkeit hier immer noch nicht entdeckt.

  4. Hallo Herr Schwiebert,

    ich verstehe das nicht: Sie hinterlassen Kommentare und schreiben gleichzeitig, dass Sie die Kommentarfunktion nicht finden. Oder meinen Sie mit “Kommentarfunktion” etwas gänzlich anderes?

    Besonders als Wissenschaftlerin halte ich eine Diskussion, die sich ausschließlich auf Wikipedia-Artikel stützt, für nicht besonders akademisch. Außerdem verwechseln Sie den Superlativ in Vergleichskonstruktionen mit dem Elativ. Der Elativ sieht folgendermaßen aus und drückt nicht den höchsten Wert aus, sondern nur einen (vergleichsweise) hohen Wert (Grammatik-Duden 2005, Seite 380):

    “bei bester Gesundheit”, “in tiefster Trauer”, “mit modernsten Maschinen”

    Hierbei handelt es sich laut Duden um eine “besondere Gebrauchsweise des Superlativs”.

    Ihr Beispiel “der höchste Berg der Welt” ist ein klassischer Superlativ und keineswegs ein Elativ. Wer möchte, kann genauso gut “der allerhöchste Berg der Welt” sagen, womit sich der Kreis zur gestrigen Diskussion schließt.

    Schöne Grüße
    Dagmar Jenner

  5. Tom sagt:

    Möglicherweise ist mit der fehlenden “Kommentarfunktion” ein fehlendes Kontaktformular gemeint?

  6. Hallo Frau Jenner,

    mir macht es auch Spaß, mit Ihnen zu plaudern. In der Tat, es ist so, wie Sie es dargestellt haben. Sie sind wirklich gut, und Sie verstehen etwas von Ihrer Profession. Im Gegensatz zu manchem Deutschlehrer! Ein ehrliches Bravo!

    Ich war lange Jahre im Bankgeschäft tätig. Hier mußte ich feststellen, daß das Niveau der Auszubildenden (trotz Abitur) sich von Jahr zu Jahr verschlechterte.
    Kommaregeln werden gar nicht mehr beherrscht. Schlimmer ist, daß die jungen Leute es nicht mehr schaffen, ihre Gedanken für den Empfäger verständlich zu Papier zu bringen.

    Kommentarfunktion: Ich hatte versucht, einen Kommentar an einer neutralen Stelle zu hinterlegen. Also nicht themengebunden. Etwa auf der Seite “Autorin”.

    Ein schönes Wochenende wünscht Ihnen
    Hermann Schwiebert

  7. Guten Abend Herr Schwiebert,

    vielen Dank für diese netten Zeilen! Es freut mich, dass Sie meinen Blog hilfreich finden.

    Auch ich bin der Meinung, dass das Bildungsniveau im Allgemeinen und das Rechtschreib-Niveau im Besonderen auf dem absteigenden Ast sind. Zu meiner Schulzeit, die gar nicht allzu lange her ist, war korrekte Rechtschreibung Ehrensache. Heute gilt das Motto: Hauptsache, der Inhalt wird transportiert (und auch das gelingt zunehmend schlechter). Ich halte das natürlich für eine sehr bedauerliche Entwicklung.

    Wenn ich allerdings sehe, dass bis zu 2.000 Leute täglich meinen Blog lesen, stimmt mich das zuversichtlich. Es gibt also da draußen doch eine Minderheit, der gute Rechtschreibung ein großes Anliegen ist. Und Sie sind einer davon :)

    Ich werde Ihren Wunsch nach einer Kontaktmöglichkeit auf der Seite “Autorin” beherzigen und den Webmaster meines Vertrauens bitten, ein Kontaktformular einzubauen.

    Beste Grüße und bis bald
    Dagmar Jenner

  8. [...] langer Titel für ein wichtiges Thema: Nachdem ich kürzlich Allgemeines über die Substantivierung von Infinitiven und Adjektiven berichtet habe, möchte ich mich heute ein paar Zweifelsfällen [...]

  9. Frau Jenner, ich grüße Sie ;-) ,

    es ist aber auch verzwickt. Ich komme von Ihrer Seite nicht weg. Ich möchte immer nur mal kurz schauen. Dann verirre ich mich. Meine Neugier ist größer als meine Zeit erlaubt.

    Mein Abitur habe ich 1979 gemacht, 2. Bildungsweg. In der Volksschule war ich zu faul, es gab so wichtige Sachen, (Beatles, Mädchen) da war zum Lernen einfach keine Zeit. Aber auf der Volkshochschule war ich dann reif genug, um mit Interesse täglich zum Abendunterricht zu gehen. Zwei Jahre für den Realschulabschluß, dann folgten drei Jahre für das Abitur. Anschließend habe ich den Tischlerberuf aufgegeben und Bankkaufmann gelernt. Fortbildungen gemacht, Betriebswirtschaft studiert an der Fernhochschule Hagen…Wenn jemand neugierig ist, kann das Lernen wie eine Sucht sein. Nun bin ich Rentner…

    Ich habe allerdings nie gelernt, die Wörter und Satzteile korrekt beim lateinischen Nammen zu nennen. Für mich sind es Eigenschaftswörter, Hauptsätze, Nebensätze…Trotzdem habe ich es immer wieder geschafft, gegen verschiedene Deutschlehrer Wetten zu gewinnen hinsichtlich Kommaregeln…

    So, jetzt habe ich mich auch wieder hier verschnackt…

    Ich wünsche Ihnen ein schönes entspannendes Wochenende. Und nehmen Sie Ihren Blog aus dem Netz. Ich möchte mich wieder auch anderen Dingen zuwenden können. Sonst müssen Sie meinen Therapeuten bezahlen (wegen Entzugserscheinung).

    Ganz liebe Grüße

    Hermann Schwiebert

  10. Lieber Herr Schwiebert,

    über Ihre netten Zeilen habe ich mich sehr gefreut. Wie schön, dass Sie sich auf dieser Seite gut informiert fühlen, auch wenn Sie die Reform nicht unbedingt befürworten :)

    Nur einem Wunsch kann ich leider nicht nachkommen, nämlich dem, die Website offline zu stellen. Ich bin nämlich selbst ganz süchtig nach dem Posten und außerdem hätte mein Webmaster was dagegen.

    Wenn ich dran denke, schreibe ich übrigens die deutsche Bezeichnung zu den grammatikalischen Begriffen dazu. Danke für den Tipp.

    Auf baldiges Wiederlesen
    Dagmar Jenner

  11. Hallo Bitte “Hilfe”

    Mein Mann hat mir geschrieben: ein anfahrendes Auto. Ich möchte wissen, ob es ein substantiviertes Verb, oder Adjektiv, oder.
    Ich bin argentinier und lerne gern Deutsch.
    Danke.

    Mit freundlichen Grüßen

    Alejandra Göttling

  12. Hallo Alejandra,

    ein eher seltenes Wort: Es handelt sich um ein Adjektiv. Ein anfahrendes Auto ist ein Auto, das gerade anfährt (o sea un coche que se está poniendo en marcha). Genauer genommen handelt es sich um ein als Adjektiv verwendetes Partizip I.

    LG
    Dagmar

  13. [...] zur Substantivierung gibt es unter anderem hier und hier. Weiterführende Fragen beantworte ich gerne – eher ungern beantworte ich mittlerweile [...]

  14. Klaus Hartmann sagt:

    Erstaunlich, dass es Personen gibt, die die deutsche Rechtschreibung und Grammatik tatsächlich vernünftig beherrschen. Sie sind beneidenswert! Leider sind meine Erfolge diesbezüglich relativ überschaubar, es ist aber schön, das es so gute Blogs gibt.

    Adieu

    KH

  15. Vielen Dank für die netten Zeilen, Klaus! Lesen Sie doch auch in Zukunft gelegentlich rein – ich denke, durch regelmäßige Beschäftigung mit der Rechtschreibung lassen sich gute Erfolge erzielen.

    Schöne Grüße
    Dagmar Jenner

  16. Klaus Hartmann sagt:

    Guten Tag Frau Jenner,

    mit Sicherheit werde ich des öfteren mal hier rein schauen. Ich wünschte das würden mehr Leute machen. Zur Zeit befinde ich mich in einer buchhalterischen Fortbildung bei der ich auch meine Deutschkenntnisse unter Beweis stellen muss. Ich bin Froh darüber, dass ich etwas gefunden habe, wo ich im Zweifelsfall mal eine Frage seriös beantwortet bekomme.

    Freundliche Grüße

    Klaus Hartmann

  17. Liebe Frau Jenner!
    Meine Frage betrifft die Substantivierung von Verben in Kombination mit Abkürzungen wie beispielsweise: Meine Hobbys sind das PC-Spielen und das SMS-Schreiben.
    Wie wird das richtig geschrieben?
    Leider habe ich nichts Entsprechendes in ihrem Blog finden können. Ich hoffe ich habe den Beitrag nicht überlesen, denn ich möchte Ihnen nicht unnötige Arbeit machen.
    Liebe Grüße
    Ingrid Gruber

  18. Hallo Ingrid,

    das ist eine richtig gute Frage. Ad hoc würde ich sagen, dass die von dir vorgeschlagene Schreibweise richtig ist. Da ich aber derzeit vorübergehend in Chile weile und nicht auf alle meine Nachschlagwerke Zugriff habe, werde ich mir deine Frage notieren und Sie per Blog-Beitrag ab Anfang Mai genauer behandeln.

    Bis dahin schöne Grüße
    Dagmar

  19. Elena sagt:

    Sehr geehrte Frau Jenner,
    ich hätte einige Fragen an Sie: Wodurch unterscheiden sich substantivierte Adjektive und deadjektivische Substantive? Ist das Wort “der Alte” ein substantiviertes Adjektiv oder ein Nomen? Und wodurch unterscheiden sich dann z.B. “der Alte” und “im Besonderen”?
    Vielen Dank im Voraus,
    Elena Nalobina

  20. Hallo Elena,

    substantivierte Adjektive sind gleichzeitig Nomen/Substantive. Es wird ein Substantiv durch ein Adjektiv gebildet, also etwa “der Alte” aus “alt” oder “alles Gute” aus “gut”. “Im Besonderen” ist ein vergleichbarer Fall, mit dem Unterschied, dass das Adjektiv hier dekliniert ist.

    LG
    Dagmar

  21. [...] dass die Substantivierung immer wieder für große Schwierigkeiten sorgt, anbei ein Beitrag, in dem Grundsätzliches behandelt wird. Knifflige Fälle der Substantivierung habe ich hier [...]

  22. Gerd Klemm sagt:

    Liebe Frau Jenner, das diesjährige Thema der Elternuniversität an der FH Potsdam lautet

    “Kleine Füße – große Schritte!
    Übergänge bis zum Erwachsen werden”

    Das war die erste Version.

    Dann kam von der Elternvertreterin der Hinweis, man möge doch bitte “erwachsen” klein schreiben.

    Das sah dann so aus:

    “Kleine Füße – große Schritte!
    Übergänge bis zum erwachsen werden”

    Darauf entbrannte ein Streit, was denn nun richtig sei. Eine Nachfrage ergab dann, dass es sich um einen substantivierten Infinitiv handle, “erwachsen” und “werden” müsse zusammen und groß geschrieben werden. Darauf habe ich es in die Website wie folgt eingestellt:

    “Kleine Füße – große Schritte!
    Übergänge bis zum Erwachsenwerden”

    Meine Frage: ist die zweite Version, beides klein und getrennt, ganz falsch?

    Vielen Dank im Voraus für Ihre Hilfe!

    Gerd Klemm

  23. Hallo Gerd,

    die Antwort findest du hier:

    http://www.neue-rechtschreibung.net/2009/08/11/knifflige-substantivierungen-verben-in-zusammensetzungen/

    Kleiner Tipp: Nur die letzte Version ist richtig.

    Schöne Grüße
    Dagmar

  24. [...] In der Regel wird die Kombination von Substantiv und Verb als Bezeichnung einer Sportart getrennt geschrieben, wobei natürlich das Substantiv großgeschrieben werden muss. Ergo gehen wir Ski fahren oder eben auch Schi fahren. Wenn das Verb konjugiert wird, ändert sich an der Schreibweise des Substantivs und an der Getrenntschreibung nichts: Ich war gestern Ski fahren. Wir planen, am Wochenende Ski zu fahren. Und dass Substantivierungen immer groß- und zusammengeschrieben werden, sollte sich bereits rumgesprochen haben. Falls nicht, gibt es hier Informationen dazu. Grundlegendes zur Substantivierung gibt es hier. [...]

  25. Maximilian sagt:

    Guten Abend,

    im Zuge meiner – leider erfolglosen – Internetrecherche zu einem speziellen Fall der Substantivierung bin ich auf Ihrem Blog gelandet. Es wäre wirklich traumhaft, könnten Sie mir dabei behilflich sein: (Bei Ihrer offensichtlichen Kompetenz fühle ich mich in guten Händen.)

    Was genau muss man bei Folgendem groß schreiben?
    “das quietschende langsamer werden der U-Bahn”

    mfG

    Maximilian

  26. Hallo Maximilian,

    die entsprechende Regel ist hier beschrieben:

    http://www.neue-rechtschreibung.net/2009/08/11/knifflige-substantivierungen-verben-in-zusammensetzungen/

    Wende sie einfach auf deinen Fall an!

    LG
    Dagmar

  27. Maximilian sagt:

    Vielen Dank,

    ich war gerade versucht “perfekt!” zu schreiben, aber bin dennoch etwas verwirrt.

    Laut Regel müsste es sich doch nun so schreiben:

    “das Quietschende-langsamer-Werden der U-Bahn”
    bzw.
    “das Quietschendelangsamerwerden der U-Bahn”.

    Zumindest, falls ich es richtig verstanden habe.

    Es widerspricht aber meinem Orthografiegefühl, ist es vielleicht eher so richtig, weil das “quietschende” als Attribut (?) fungiert:

    “das quietschende Langsamer-Werden der U-Bahn”
    bzw.
    “das quietschende Langsamerwerden der U-Bahn”?

    Vielen Dank für die postwendende Antwort!

    LG

    Maxmilian

  28. Hallo Maximilian,

    das ist ein ganz klarer Fall. Wie Sie richtig schreiben, ist “quietschend” das Attribut. Korrekt ist also “das quietschende Langsamerwerden der U-Bahn”.

    Morgendlichen Gruß
    Dagmar Jenner

  29. Maximilian sagt:

    Vielen Dank,

    im Rückblick wirklich eine klare Sache…
    =)

    Beste Grüße

  30. Erika sagt:

    Hallo, guten Abend!

    Nachdem ich nun lange im Internet geforscht und auf keinen grünen Nenner gekommen bin, bin ich glücklicherweise auf diese Seite gestoßen.
    Hier meine Frage:
    Wie schreibt man Folgendes:

    Es gibt kein richtig oder falsch. Oder:

    Es gibt kein Richtig oder Falsch.

    (Oder: Es gibt kein gut oder schlecht. Oder: … kein Gut oder Schlecht.

    Eigentlich müsste es doch groß geschrieben werden, da es sich bei dem Wort “kein” ja um einen Artikel, einen Negativartikel handelt, oder?

    In einem Artikel von spiegel.de habe ich es in kleingeschriebener Version entdeckt. Normalerweise gehe ich davon aus, dass redaktionelle Texte die richtige Schreibweise verwenden, aber die können sich ja auch mal irren. Jetzt bin ich etwas verwirrt. Können Sie mir weiterhelfen?

    Vielen Dank und liebe Grüße,

    Erika

    PS: Übrigens, Kompliment! Ein guter und hilfreicher Blog, den Sie hier anbieten! Teilweise auch sehr amüsant zu lesen! Ich bin froh, dass ich die deutsche Sprache nicht von Grund auf lernen muss … :)

  31. Hallo Erika,

    ein schwieriges Thema, die so genannten “Paarformeln”. Ich habe ein paar Informationen zusammengeschrieben. Bitte sehr:

    Nicht deklinierte Adjektive in festen adverbialen Verbindungen mit Präposition werden kleingeschrieben:
    durch dick und dünn, über kurz oder lang, von klein auf, von nah und fern, auf stur schalten, grau in grau.

    Nicht deklinierte Adjektive in substantivisch verwendeten Paarformeln werden großgeschrieben, sofern sie auch ohne Präposition stehen können:
    Jung und Alt, Arm und Reich, Groß und Klein, Gleich und Gleich, Hoch und Niedrig, Gut und Böse.

    In Anlehnung an diese Ausführungen wäre in deinem Beispiel die Großschreibung richtig.

    Liebe Grüße und danke fürs Kompliment
    Dagmar

  32. Stefanie sagt:

    Hallo Frau Jenner,

    seit Tagen überlegen wir, wie es korrekt ist:
    Wir haben ein Leistungsverszeichnis erstellt, in dem steht:
    Wir bieten folgende Leistungen an:

    Rasen Mähen
    Grüngut von den Flächen Entfernen

    etc. Stimmt hier die Großschreibung?

    Vielen Dank für Ihre Antwort.
    Viele Grüße,
    Stefanie

  33. Hallo Stefanie,

    also entweder “Rasen mähen” oder “das Rasenmähen”, aber keinesfalls “Rasen Mähen”. Da die Substantivierung bei der Formulierung mit dem Grüngut eher unschön werden würde, empfehle ich:

    Rasen mähen
    Grüngut von den Flächen entfernen

    Schönen Gruß
    Dagmar Jenner

  34. Christian Kirchner sagt:

    Sehr geehrte Frau Jenner!

    Mein Sohn besucht die 3. Klasse Volksschule. Beim Verfassen eines Steckbriefes führte er Folgendes an:
    Meine Hobbys sind Zeichnen, Spielen, Eislaufen, Tennisspielen, Schwimmen und Schifahren. … Meine Lieblingsfarbe ist Grün.

    Korrektur seiner Lehrerin:
    … zeichnen, spielen, Eis laufen, Tennis spielen, schwimmen und Schi fahren. … grün.

    Mein Sohn war einigermaßen verwirrt,da er in seinem Leseheft (Deutsch 3, Bailicz/Prcha, ÖBV, S.3) das Wort “Fußballspielen” zusammengeschrieben gefunden hatte.
    Meiner Ansicht nach hat mein Sohn alles richtig geschrieben. Beim Nachschlagen im Wörterbuch blieb für mich jedoch unklar, ob man Wortgruppen aus Nomen+Verb zusammen schreibt, wenn sie hauptwörtlich gebraucht werden.
    Einen entsprechenden Hinweis konnte ich folgenden Seiten entnehmen:
    http://www.keepschool.de/unterrichtsmaterial/Deutsch/Regeln_f%C3%BCr_Getrenntschreibung-802.html
    http://www.klausschenck.de/ks/downloads/h2303rechtschreibung1.pdf

    Bei Durchsicht verschiedener Seiten entdeckte ich einen Widerspruch bezüglich des Wortes / der Wortgruppe “eislaufen” / “Eis laufen”. Während im allgemeinen erstere Schreibweise angeführt wird, kann man auf der Seite
    http://www.kds-net.de/duden/rechtschreibung/regeln/b_getrennt.html
    die zweite Schreibweise finden.

    Ich wäre Ihnen für eine kurze Antwort dankbar.

    Christian Kirchner

  35. Steven sagt:

    Ich sehe hier immer wieder “am schnellsten”. Warum wird hier nach Substantivierung nicht groß geschrieben?

    Beispiel: Diese Methode funktioniert am schnellsten.

  36. Detlef Stoffels sagt:

    Guten Tag,

    i. V. m. der Substantivierung bin ich mittlerweile ein wenig verunsichert und möchte insofern folgende Frage stellen: Darf bzw. muss ein substantiviertes Verb dekliniert werden?
    Veranschaulichen möchte ich meine Fragestellung anhand des folgenden Beispiels:

    Der Scanner bietet die notwendigen technischen Voraussetzungen, um den erarbeiteten Ansatz hinsichtlich des Scannens und Ablegens von Arbeitsplatzbeschreibungen zu ermöglichen.

    Ist dies korrekt oder müsste die Formulierung wie folgt lauten:

    Der Scanner bietet die notwendigen technischen Voraussetzungen, um den erarbeiteten Ansatz hinsichtlich des Scannen und Ablegen von Arbeitsplatzbeschreibungen zu ermöglichen.

    Liebe Grüße
    Detlef Stoffels

  37. Hallo Detlef,

    gute Frage! Hier die knappe Antwort: Ja, auch in diesem Fall muss unbedingt dekliniert werden.

    Besten Gruß
    Dagmar

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