Auf in einen urcoolen Sommer!
Bevor ich vor vielen Jahren nach Wien zog, machte ich es wie der Rest der österreichischen Bevölkerung: Ich lästerte über das Wiener Idiom. Am blödesten fand ich die Vorsilbe ur, die in Wien vor so ziemlich jedes Adjektiv gestellt wird. Aber siehe da: Kaum lebte ich wenige Monate in Wien, war auch bei mir alles ursuper, uranstrengend oder urschön. Als Vorsilbe ist ur immer untrennbar mit dem Adjektiv verbunden.
Derzeit habe ich er ureilig, meine Verkühlung (die bundesdeutsche Erkältung) loszuwerden, weil mich übermorgen ein urlanger Flug in die urcoolen USA erwartet. Dort wird die Klimaanlage bestimmt urkalt eingestellt sein, weshalb ich besonders gut beraten wäre, fit zu sein.
In diesem Sinne wünsche ich euch allen einen urangenehmen Sommer und vielleicht melde ich mich zwischendurch von der anderen Seite des großen Teichs.
Liebe Dagmar,
ich wünsche dir eine urgeile Zeit!
Herzlichen Gruß
Huberta
Liebe Dagmar,
ich wünsche dir eine urgeile Zeit!
Herzlichen Gruß
Huberta
Früher hörte man ‘ur’ sogar im Zusammenhang mit Verben, von diesen jedoch abgesetzt und quasi als Adverb verwendet. Es war Teil der damaligen Jugendsprache. Ich freue mich schon ur auf deine nächsten Beiträge zur deutschen Rechtschreibung.
Liebe Grüße und schönen Sommer,
Fritz
PS: Ich finde es schade, dass die Diskussion um die frauengerechte Sprache in deinem Blog so ein abruptes Ende fand und die Kommentare nicht mehr öffentlich sind. Dabei wäre es nach Andreas Gabaliers Interpretation der Bundeshymne sicher wieder interessant geworden …
Kleine Korrektur:
Statt “Derzeit habe ich er ureilig, …” soll es sicher heißen: “Derzeit habe ich es ureilig, …”?
Viel Spaß in den USA und komm auch gesund wieder!
Über solchen offensichtlich Vertipper sehe ich galant hinweg
Apropos Vertipper: “Über solche offensichtlichen …”