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War der Service gut? Oder das Service schlecht?

business dog typewriterHeute sehen wir uns ein Wort an, dessen Genus gerne mal für Verwirrung sorgt. Dazu kommt noch, dass es zwei Wörter mit der Schreibung Service gibt. Eines bezeichnet einen Satz Tafelgeschirr und das Wort ist aus dem Französischen entlehnt worden, weshalb es auch auf der letzten Silbe betont wird. Dieses Wort ist neutralen Geschlechts; folglich heißt es das schöne blaue Service.

Das sehr viel häufiger vorkommende Wort Service stammt aus dem Englischen und bezeichnet den Kundendienst und allgemeiner einen Dienst oder eine Dienstleistung. Laut Duden hat dieses Wort maskulines oder (selten) neutrales Genus:

Der Service im neuen Restaurant ist nicht überragend.

Auch: Das Service im neuen Restaurant ist nicht überragend.

Welche Variante verwendet ihr häufiger?

Auch ja, eine dritte Bedeutung gibt es auch noch: Service als Aufschlag im Tennis. Es spricht zwar nichts dagegen, Aufschlag zu sagen, aber wer das englische Lehnwort verwendet, sagt in der Regel das Service (obwohl der Duden auch hier schreibt, dass auch der Service selten, aber doch in Verwendung ist).

Plural englischer Wörter auf -y

birthday dogEine der Änderungen, die seit der Rechtschreibreform gelten, hat sich bisher noch nicht überall herumgesprochen: die Pluralbildung englischer Wörter, die auf -y enden und auch im Deutschen verwendet werden.

Früher mussten wir uns dafür die entsprechende Regel im Englischen merken, heute macht es uns die deutsche Rechtschreibung einfach: Es wird an den Singular schlicht und ergreifend ein s drangehängt. Das entspricht einer der möglichen – wenn auch seltenen – Arten der Pluralbildung im Deutschen.

Hier ein paar der entsprechenden Klassiker, jeweils im Singular und im Plural:

Handy → Handys

 Baby → Babys

 City → Citys

 Lady → Ladys

Party → Partys

Feierlaune: der 300. Artikel!

dog in loveHeute habe ich Grund zu feiern: Dieser Beitrag ist der 300. Artikel, den ich hier auf www.neue-rechtschreibung.net veröffentliche. Ich blogge seit knapp fünf Jahren, genau genommen seit 12. Mai 2009. Hier geht’s zu meinem allerersten Eintrag.

Ich muss sagen: Das Ganze macht Spaß und ich freue mich, Kommentare, Rückmeldungen, Ergänzungen und – davor ist auch die Rechtschreibexpertin nicht gefeit – Hinweise auf Tippfehler zu bekommen.

Auch wenn ich etwa bei der Zeitungslektüre oft an der Rechtschreibung verzweifle, merke ich hier auf diesen Seiten, dass es da draußen sehr wohl zahlreiche Menschen gibt, denen korrekte Rechtschreibung ein Anliegen ist. Die Facebook-Gruppe „Gute Rechtschreibung”, bei der ich Links zu den Artikeln hier poste, hat sage und schreibe über 4.000 Mitglieder.

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen Leserinnen und Lesern für ihre langjährige Treue zu danken. Ich freue mich darauf, euch auch in Zukunft mit Tipps rund um die deutsche Rechtschreibung zu versorgen.

Zu Tode gelangweilt?

FadVor wenigen Tagen las ich in der ZEIT das an sich schöne Adjektiv todlangweilig (wobei wohl kaum jemand weiß, ob der Tod langweilig ist, aber ich tippe mal auf ja). Leider war es nicht ganz korrekt geschrieben, nämlich so: *totlangweilig.

Da wir uns im schlimmsten (und glücklicherweise im übertragenen Sinne) zu Tode langweilen, muss das entsprechende Adjektiv todlangweilig lauten. Das Adjektiv todlangweilig kommt also nicht vom Adjektiv tot, sondern vom Substantiv Tod (fragt sich nur, ob es für Tod/tot eine Eselsbrücke gibt).

Wer sich das nicht merken kann oder will, macht es sich leicht und sagt bzw. schreibt bei Bedarf sterbenslangweilig.

Auf jeden Fall hoffe ich, dass ihr alles andere als langweilige Feiertage hattet und bereit seid für ein spannendes neues Jahr!

 

Mein Monat hat begonnen

jennersdorf 007_smallZu allererst möchte ich euch allen ein gutes neues Jahr wünschen!

Der erste Monat des Jahres ist für mich und meine Familie insofern etwas Besonderes, als er mehr oder weniger unseren Nachnamen trägt. Ich heiße im Nachnamen Jenner (und werde als eingefleischte Feministin mit 100%iger Sicherheit immer so heißen), was sich ausgesprochen exakt so anhört wie der Monat Jänner, wie wir den Januar in Österreich nennen. Wann immer ich nach meinem Namen gefragt werde, brauche ich ihn in Österreich nicht zu buchstabieren, sondern nur zu sagen: wie der Monat, nur mit e. Oder besonders clever: wie Februar, aber mit e. Funktioniert aber leider nur in Österreich und maximal in Süddeutschland.

Bei der EU gehört Jänner zu jenen wenigen Austriazismen, die verstanden und akzeptiert werden. Wie geht es euch mit dem Jänner?

Anbei ein Foto des Ortsschildes der kleinen Stadt Jennersdorf im österreichischen Burgenland. Wäre total passend, wenn ich dort leben würde, aber ich fühle mich in Wien pudelwohl.